Schon nach ein paar Monaten auf dieser Welt packt uns der Antrieb weiterzugehen, dahin zu schweben wie ein Held.
Erst noch auf allen Vieren bewegen wir uns voran,
doch es dauert nicht lang
und wir laufen auf unseren Füßen die Wege entlang.
Erst ist es schwer und wir freuen uns über jeden einzelnen Schritt,
doch die Euphorie vergeht den eigentlich ist das ganze doch nicht wirklich ein Kunststück.
So schreiten wir fort und wachsen in der Größe
und laufen ein Leben lang auf den Gipfel zu ohne eigentlich zu wissen: „Wozu?“
Wir laufen und laufen. Ein Schritt nach dem Anderen.
Begleitet von Fragen auf der Suche nach dem Sinn.
Es beginnt eine Verfolgungsjagd. Die Spirale spitzt sich zu und wir rennen quasi.
Wir rennen auf etwas zu, von dem wir wissen es tut uns gut. Doch gleichzeitig auch raubt es uns Nerv und Verstand und letztlich verlieren wir Mut und trotzdem treibt uns etwas an.
Deshalb noch einen Gang schneller. Bloß schnell die Herausforderung finden, um dann endlich an einem Ort in Ruhe den Frieden zu finden.
Doch kommen wir da oben an, was ist dann?
Ein Blick nach unten, was war nochmal da? Ach, das war das Leben? Aha.
Und ist das hier das Ende? War es das schon? Wozu war denn dann das Gerenne gut?
Deshalb lass mal die Fragen, fragen sein und hör zu:
Du musst dich bremsen. Stehen bleiben. Atme durch!
Stell dir ruhig deine ganzen Fragen, aber in einem Tempo, dass dich deine Füße auch tragen und du dich umschauen kannst. Das Leben leben und außerordentlich feiern kannst.
Ob am Wegesrand oder auf einer Wiese. Atme durch und genieße! Genieße die Luft, das Atmen an sich und dann fang an, nimm deinen Liebsten an die Hand und tanzt! Tanzt und lacht einfach mal so bis in die Nacht.
Deine Fragen warten auf dich, denn die Antworten befinden sich,
irgendwo in dir und brauchen manchmal einfach nur Zeit.
Zeit sich sicher zu fühlen, Zeit zu zweit.
Denn Antworten bedeuten Mut und Kraft, deshalb gib gut auf dich acht. Damit du oben ankommen wirst und trotzdem nicht bereust oder gar irgendwas versäumst.
Du bist kein Quizmaster. Du bist Du.
Ist das denn nicht Wunder genug?

Dieses Gedicht stammt aus dem Buch Phase 4 (2021).